Eschborn/Berlin, 29. März 2023. Die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH erhielt gute Noten. Das geht aus dem aktuellen Evaluierungsbericht hervor, den das Bundesunternehmen heute in Berlin vorgestellt hat. Demnach erreichten die Projekte, die die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchführt, mit der Durchschnittsnote 2,3 die gleiche Punktzahl wie im vorangegangenen Evaluierungsbericht 2020.
Jochen Flasbarth, Staatssekretär im BMZ und Aufsichtsratsvorsitzender der GIZ, sagte: „Entwicklungszusammenarbeit ist eines der am intensivsten evaluierten Politikfelder. Und das ist auch gut so, denn Auswertungen schaffen Transparenz und helfen uns, unsere Arbeit immer weiter zu verbessern.“
Für diesen Bericht hat die GIZ 207 Projektevaluierungen analysiert, die von unabhängigen Experten vor und während der Pandemie durchgeführt wurden. Ihre Bewertungen basieren auf international anerkannten Standards, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) festgelegt wurden. Projekte mit Bezug zum Klima- und Energiesektor sowie zur Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigungsförderung haben die höchste Punktzahl (2,16 für beide Bereiche).
Die GIZ führte die meisten der evaluierten Projekte in fragilen Ländern durch. GIZ-Geschäftsführerin Ingrid-Gabriela Hoven betonte: „Die Rahmenbedingungen, in denen wir agieren, sind in den letzten Jahren deutlich schwieriger geworden. Die Zunahme bewaffneter Konflikte und Kriege auf der ganzen Welt, die Klimakrise und die COVID-19-Pandemie sind Beispiele dafür, wie sich die internationale Zusammenarbeit immer wieder neuen Herausforderungen anpassen muss. Konstant gute Assessment-Ergebnisse zeigen, dass unsere Arbeit auch unter diesen schwierigen Bedingungen greift und das ist ein großer Erfolg für uns.“
Capacity Development ist ein wichtiger Entwicklungsimpuls
Projektevaluationen zeigen auch, dass Kapazitätsentwicklung unerlässlich ist. Menschen und Institutionen für ihre Arbeit fit zu machen, ist ein wichtiger Impuls für Entwicklung. Zum Beispiel in Kenia, wo die GIZ im Auftrag des BMZ und in Partnerschaft mit der kenianischen Regierung das Berufsbildungssystem modernisiert und die Umsetzung des dualen Ausbildungssystems unterstützt. Die Verbindung von Theorie und Praxis in der Berufsbildung war ein völlig neues Modell für Kenia. Die GIZ begann daher mit dem Aufbau von Wissen in der Privatwirtschaft, in Ausbildungsinstituten und in relevanten Regierungsstellen. Themen sind der Aufbau und die Koordinierung eines umfassenden Berufsbildungssystems und die Entwicklung von Lehrplänen, die die Bedürfnisse der Industrie widerspiegeln. Mit Unterstützung der GIZ führten Unternehmen aus technischen Branchen wie Automotive und Mechatronik als erste das duale Ausbildungssystem ein. Und es zahlte sich aus: Sechs Monate nach Abschluss der Ausbildung waren 70 % der Auszubildenden fest angestellt und wurden fair entlohnt.
Die Möglichkeiten der Digitalisierung sind noch nicht ausgeschöpft
Im Rahmen dieses Evaluierungsberichts hat sich die GIZ nicht nur mit den Evaluierungen des Projekts auseinandergesetzt, sondern auch mit seiner Digitalisierungsentwicklung. Inzwischen setzt das Unternehmen in mehr als 500 Projekten digitale Komponenten wie Apps und E-Learning-Plattformen ein. Inwiefern tragen diese Komponenten nun zur Erreichung der Projektziele bei? Die Auswertung zeigt, dass die Digitalisierung die Arbeit der GIZ effizienter macht, da mehr Menschen von den Angeboten profitieren. In Malawi zum Beispiel können Bürger, die in abgelegenen Gebieten ohne Gesundheitsversorgung leben, Ernährungs- und Gesundheitsinformationen über Hotlines und SMS-Dienste erhalten. Auch während der Pandemie konnten sie genaue Informationen über das Coronavirus erhalten. Die Digitalisierung führt in vielen Bereichen zu mehr Effizienz. Landwirte in Indien können sich beispielsweise jetzt online beraten lassen. Anstatt wochenlang auf einen persönlichen Termin warten zu müssen, können sie sich in der Regel innerhalb von 24 Stunden virtuell beraten lassen.
Hoven erklärte: „Unser Ziel ist es, die Potenziale der Digitalisierung voll auszuschöpfen. Die Auswertung zeigt, dass wir bereits vieles richtig machen, aber es gibt sicherlich noch Luft nach oben.“ . Oft fehlt es an ländlichen Internetanschlüssen oder stabiler Stromversorgung, die Hardware ist ungeeignet und den Partnern fehlt es an ausreichendem Wissen. Darüber hinaus ergab die Studie, dass sich die GIZ noch stärker auf die Integration digitaler Ansätze in die nationalen Strategien der Partner konzentrieren muss. Nur so konnte das Unternehmen den digitalen Wandel nachhaltig vorantreiben. Hoven: „Das Beispiel zeigt, wie wichtig Assessments für unsere Arbeit sind. Die Ergebnisse zeigen uns, was gut funktioniert und was angepasst werden muss, damit wir noch effizienter arbeiten können. Das ist und soll unser Ziel sein.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Wir unterstützen die Bundesregierung im Bereich der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. Wir beteiligen uns auch an internationalen Bildungsaktivitäten auf der ganzen Welt. Durch unsere Arbeit helfen wir Menschen und Gesellschaften, ihre Zukunft selbst zu gestalten und ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Den Evaluierungsbericht 2022 können Sie hier abrufen.