Gebrauchte Elektrogeräte sind nicht einfach nur Abfall. Kreative Menschen wie Sandy verwenden sie als Materialien für ihre eigene Arbeit – sogar beim Bau von 3D-Druckern.
Das Recycling alter Elektrogeräte schont die Umwelt und spart Kosten. Kreative Köpfe können alten Geräten neues Leben einhauchen. Die lokale Produktion bietet Spielraum für Innovationen und löst eine Herausforderung, denn alte und beschädigte Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Toaster werden schnell entsorgt. Deutschland produziert jedes Jahr etwa 20 Kilogramm Elektroschrott – pro Person. Das sind bundesweit mehr als 1,6 Millionen Tonnen. Einige dieser Altgeräte landen in Ghana.
Für Sandy, eine junge Ghanaerin, ist die Kreislaufwirtschaft eine Lösung, die die Wiederverwendung von Komponenten ermöglicht, Ressourcen spart und die Möglichkeit bietet, Produkte vor Ort herzustellen. „Im Moment tendieren wir dazu, zu konsumieren statt zu produzieren“, erklärte er. „Das möchte ich ändern.“ Dies macht er als Entwickler in einem Innovationszentrum in Ghana, wo er gebrauchte Geräte mithilfe von Komponenten wie Antennen, Kabeln und Sensoren in neue verwandelt. Besonders beeindruckend ist der von ihm selbst gebaute 3D-Drucker, mit dem er dreidimensionale Modelle von Häusern und Maschinen drucken kann.
Lokale Betreuung: individuell, kreativ, fokussiert
Die Kreislaufwirtschaft funktioniert durch die Erforschung und Reparatur gebrauchter Gegenstände wie Kühlschränke und Toaster sowie durch die Wiederverwendung noch funktionierender Teile. Im Vordergrund steht der sparsame Umgang mit Ressourcen. „Wir streben nach Nachhaltigkeit in allen Phasen der Produktion“, sagte Sandy. „Dazu entwickeln und forschen wir weiter.“ Unterstützung erhält er von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, die sich für eine bessere Abfallwirtschaft im Land einsetzt. Die GIZ berät im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung das ghanaische Umweltministerium und die Environmental Protection Agency.
Um ihr Wissen weiterzugeben, arbeitet Sandy auch als Trainerin und gibt Tipps und Tricks an andere weiter. Sein Lieblingsfach ist die Demontage von Bauteilen. Die GIZ hat entsprechende Schulungen gestartet. Es nutzt Trainer wie Sandy, um junge ghanaische Männer und Frauen zu unterstützen und Wissen effektiver zu verbreiten. Bisher wurden über 4.000 Menschen im Rahmen des Projekts geschult und mehr als 100 Tonnen Elektroschrott recycelt.